Gedanken für den 14.07.2022

Dunkler Punkt

Etwas Unklares, Unrechtes oder Ungutes in der Lebensgeschichte eines Menschen nennt man einen dunklen Punkt. Diese Redewendung geht auf die antike Vorstellung zurück, dass die Seele eines Menschen dunkle Flecken bekommt, wenn er etwas Böses oder Unrechtes tut. Dass eine Seele dunkle Punkte zeigt, mag man mit Recht bezweifeln, aber dass Fehler und Unrecht ein Leben finster überschatten, ist ohne Zweifel.
Auch in der Menschheitsgeschichte gibt es den dunklen Punkt. Als Jesus am Kreuz hing, mochte die Sonne nicht mehr hinsehen und verweigerte ihr Licht, so schrecklich und schändlich war das, dass Jesus, die Liebe Gottes in Person, mit Hass und Spott gemartert und gekreuzigt wurde. Aber Gott machte aus diesem dunkelsten Punkt das hellste Licht für diese Welt: Auferstehung und Erlösung, Leben und Überleben.
So kann Gott auch die dunklen Punkte eines Lebens kraft seiner Liebe in das helle Licht einer Erneuerung verwandeln. Selbst David durfte nach Ehebruch, Lüge und Mord seine dunklen Punkte bekennen und das Licht der Vergebung und Reinigung leuchten sehen.
Dunkle Punkte sind da, und sie sind nicht schön. Sie sind ein finsterer Schatten über dem Leben. Aber Gott kann trotz noch so dunkler Punkte einen neuen Glanz in unser Leben geben, wenn wir mit unseren dunklen Punkten in sein helles Licht treten.

Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Wenn wir im Licht wandeln, wie er im Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Sünde.
1.Johannes 1,5.7




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de