Gedanken für den 04.07.2022

Tiefpunkt

Ganz dicht neben den höchsten Gipfeln liegen oft die tiefsten Täler. Tief können Menschen hineingeraten in Enttäuschung und Einsamkeit. Tief gekränkt und schmerzlich versehrt leiden die einen, lebensbedrohlich erkrankt sorgen sich andere. Beziehungen mögen zerbrechen und Hoffnungen sterben. Tiefe Trauer und elende Verzweiflung breiten sich aus. Scheitern und Misserfolge lähmen, Verlust von Arbeit und Heimat, Würde und Menschen versetzen in Angst und Schrecken. Lebenspläne werden zerstört und Lebensentwürfe über den Haufen geworfen. Ein tiefes, weites Weh der Unerfülltheit und Vergänglichkeit drückt an den Boden. Menschen sind buchstäblich niedergeschlagen, tief getroffen und ganz unten.
Wir dürfen trauern und klagen. Wir haben einen Herrn, der das alles mit uns teilt. Sein Mitleiden mit uns ist eine wirkliche Tröstung. Denn wir sind nicht unter uns. Jesus ist mit seiner Liebe noch unter uns. Er ging noch tiefer und trägt uns mit unserem Leid. Selbst wenn wir zugrunde gehen, gehen wir noch zu Jesus, denn er ist der Grund unter allem. Er geht in seiner Liebe noch tiefer. Gott macht einen "trust", einen Vertrag mit uns, in dem er uns seine tiefe Liebe als tragenden Grund für unser ganzes Leben verspricht. Gott verträgt uns in seiner Liebe. Das ist sein Vertrag und unser Trost.

Wasser umgaben mich und gingen mir ans Leben, die Tiefe umringte mich, ich sank hinunter zu der Berge Gründen, aber du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, Herr, mein Gott!
Jona 2,6f




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de