Gedanken für den 15.05.2022

In die Geschichte eingehen

Unterwegs frage ich einen jungen Mann, was er so macht. "Ich suche noch meinen Platz!" - "Was würden Sie denn am liebsten tun?" - "Ich würde gern etwas schaffen, wovon man in 500 Jahren noch redet!" Das ist der Traum vieler Menschen: in die Geschichte eingehen, etwas Bleibendes wirken, über das Vergängliche und Vergebliche hinaus wirken. Gott gab uns das Leben nicht, damit wir es vertändeln. Wir haben den Kopf nicht nur zum Huttragen oder Essen. Unsere Hände wollen nicht nur in die Tasche gesteckt werden. Unser ganzes Leben ist auf Betätigung und Bestätigung aus.
Was können wir tun, damit wir nicht nur in die Geschichtsbücher eingehen und in 500 Jahren noch jemand von uns redet, sondern dass unser Leben bis in Ewigkeit gültig, aufgehoben und bedeutsam ist? Gott bietet uns eine wunderbare Möglichkeit an, als seine Kinder teilzuhaben an seinem Werk und Reich, das von Ewigkeit zu Ewigkeit dauert. Was wir im Namen Gottes leben und tun, lieben und leiden, darüber wird man in Ewigkeit noch sprechen. Als Gottes Kinder gehen wir in die längste und größte Geschichte ein.
Gott trägt unseren Namen in sein Lebensbuch ein und lässt uns bis in Ewigkeit teilhaben an seiner Herrschaft. Es muss nichts Großes sein, was wir tun, aber etwas bei Gott Gültiges, etwas am Ende noch Gültiges. Wenn alles im Sterben vergeht, bleibt nur das, was mit Gott, aus Gott und zu Gott gelebt ist, auch wenn es die alltäglichste Arbeit war.

Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben. Ja, der Geist spricht, dass sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach.
Offenbarung 14,13




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de