Gedanken für den 14.04.2022
Leben um Leben
Elise Rivet trat 1913 mit 23 Jahren als Schwester Elisabeth in Lyon ins Kloster ein. Später wurde sie Priorin und nahm während der deutschen Besatzung französische Widerstandskämpfer in ihrem Kloster auf. 1944 wurde sie verhaftet und bald darauf in das KZ Ravensbrück gebracht. Man nannte Mutter Elisabeth die "Seele von Ravensbrück", weil ihre Liebe die Frauen immer wieder aufrichtete.
Am Karfreitag 1945 wurden 500 Frauen für den Transport in ein Vernichtungslager aufgerufen. Unter den Frauen war eine junge Mutter, die verzweifelt weinte, weil sie ihr Kind im Lager zurücklassen musste. Schon wurden die Frauen zum Abtransport zusammengetrieben, als Elisabeth der Mutter schnell noch zuflüsterte, wie sie mit dem Kind fliehen könnte. Sie selbst ging an Stelle der Mutter auf den Lastwagen, und ihre letzten Worte zu der jungen Frau waren: "Ich gehe in den Himmel!"
Auf dem Wagen betete und redete Mutter Elisabeth mit den anderen Todeskandidatinnen. Im tiefen Glauben an die Erlösung durch Jesus ging sie für einen anderen Menschen in den Tod.
Ihm, der uns liebt und der uns erlöst hat von unseren Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Offenbarung 1,5f
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de