Gedanken für den 31.03.2022

Einer ist anders

An einem Auto vor mir lese ich auf einem Aufkleber: "Macht macht immer kaputt!" Ja, denke ich, und mir fallen die vielen Kriege und Gewalttaten ein. Ich sehe vor mir die Spur von Blut und Tränen, die die Mächtigen hinter sich herziehen. Militärische Macht, Finanzmacht, Körperkraft oder seelische Übermacht haben andere unterdrückt und ihr Leben zerstört. Zwischen den Völkern im Großen und den Menschen in Familien und Gruppen im Kleinen hat Macht viel kaputtgemacht. Und die Antwort sprühen dann die jungen Leute an die Häuserwände: "Macht kaputt, was euch kaputtmacht!" So geht die Spirale von Gewalt und neuer Gewalt unaufhörlich weiter.
Und doch stimmt der Aufkleber nicht. Jesus war anders. Er hat seine ganze göttliche Macht an die Liebe gebunden. Darum macht er nicht kaputt, sondern baut auf. Jesus hat nicht andere geopfert, um selbst zu überleben. Er hat sich in seiner Liebe selbst geopfert, damit wir überleben. Jesus hat alle Macht und Gewalt, aber er bindet sie an die vollkommene Liebe und baut damit das Leben auf. Seine Liebesmacht und seine machtvolle Liebe brauchen wir dringender als irgendetwas zum Leben.

Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. Er entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode!
Philipper 2,5.7f




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de