Gedanken für den 12.03.2022

Zuflucht nehmen

Wohin auch immer wir gehen, reisen, fliehen, Gott ist schon vor uns da. Alle Träume und Türme bis an den Himmel enden bei Gott. So hoch hinaus Menschen auch gelangen mögen, Gott ist noch über ihnen und vor ihnen. Auch der Tod ist kein Ausweg, und im Sterben ist kein Friede. Der Tod führt uns nur noch direkter in die Hände Gottes und vor sein Angesicht. Nehmen wir Flügel der Morgenröte und reisen an die letzten Enden der Erde über die weitesten Meere, auch dort wird Gottes Hand auf uns warten, und seine Augen werden uns sehen. Hüllen wir uns in das dunkelste Dunkel, und verbergen wir uns in der finstersten Nacht, für Gott stehen wir immer im Licht, und alle Wege sind vor ihm offen und klar.
Es gibt in der ganzen weiten Welt keinen Raum ohne Gott, keine Zeit ohne Gott, keine Wirklichkeit, die Gott nicht umfangen und umfassen könnte. Eine sinnlose Flucht vor Gott und eine heillose Flucht vor der Wahrheit muss eine gezielte Zuflucht zu Gott werden.
"Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?" Wir gehen mit unserem Leben zu Gott und fliehen unter sein Angesicht. Gott möchte unseren aufgeregten und verwirrten Geist mit seinem Geist der Liebe beruhigen. Gott möchte, dass wir unter seinen Augen geborgen und sicher sind. Wohin soll denn das Leben gehen? Zu ihm. Zu Gott. In seine Nähe, unter seine Hand und Augen.
Ich habe mein Leben nicht nur hingebracht, sondern ihm hingebracht. Ich habe meine Jahre nicht nur zugebracht, sondern zu ihm gebracht. Alles habe ich ihm übergeben. Nun bin ich restlos untergebracht bei ihm. So aufgescheucht und zerbrechlich mein Leben auch ist, in der Liebe Gottes bin ich völlig untergebracht.

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir!
Psalm 139,5




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de