Gedanken für den 25.02.2022
Vertrauen gegen die Angst
Ein Kind liegt abends im Bett. Es kann nicht einschlafen und bekommt plötzlich Angst. Das Alleinsein im Dunkel der Nacht lässt das Kind vor Angst nach seinen Eltern schreien. Die Eltern können im Kinderzimmer Licht machen und nun das Kind allein lassen. Sie können aber auch im Dunkeln bei dem Kind bleiben und es durch ihre Gegenwart beruhigen. So wird das Kind Vertrauen fassen und die Angst überwinden. Vertrauen ist keine eigene Kraftleistung gegen die Schwäche der Angst, sondern ein Vertrautwerden mit dem Helfer gegen die Nöte und Ängste des Lebens.
Gott macht nicht immer gleich Licht, wenn wir uns im Dunkel der Welt und in der Finsternis des Lebens fürchten. Aber er ist im Dunkel bei uns und lockt so das Vertrauen aus uns heraus, das Vertrauen in seine Gegenwart und Liebe, seine Möglichkeit und Macht. Nicht die Wendung der Not tröstet uns, sondern die Nähe des Helfers. Nicht die Veränderung der Situation ist die Hilfe, sondern die wachsende Vertrautheit mit dem Helfer ist die Überwindung der Angst.
Hiob wollte Klarheit über sein Schicksal. Aber Gott machte ihm nicht Licht, sondern schenkte ihm seine Gegenwart. Paulus wollte die Abwendung seiner Not, aber Jesus schenkte ihm seine ganze Nähe in der Not.
Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!
2.Korinther 12,9
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de