Gedanken für den 14.02.2022

Nicht vergessen!

Eine Witwe hatte alles an ihren Sohn gewandt, damit er etwas werden könnte. Nun war der Sohn ein erfolgreicher Geschäftsmann. Aber er hatte die Mutter darüber vergessen. Doch eines Tages, nach langen Jahren des Schweigens, packte den Sohn die Unruhe. Er machte sich auf den Weg, um nach der Mutter zu sehen. Er fuhr zwei Tage und stand endlich vor dem kleinen Haus. Die Mutter zog ihn überrascht und erfreut ins Haus. Es gab Stunden des Erzählens und des glücklichen Erinnerns. Gegen Abend wollte der Sohn sich verabschieden, um sein Hotel aufzusuchen. Die Mutter meinte: "Du kannst bei mir übernachten." Der Mann sah sich in der ärmlichen Stube um. "Aber du bist doch gar nicht auf Besuch eingerichtet!"
Da öffnete die Mutter die Tür zur Kammer. Dort stand ein Bett frisch bezogen, und alles war bereit für einen Besuch. Der Sohn fragte erstaunt: "Aber du wusstest doch gar nicht, dass ich komme!" Die Mutter antwortete: "Ich habe all die Jahre auf dich gewartet und immer alles bereit gehalten, wenn du kommst." Wenn schon eine Mutter ihr Kind nicht vergisst, wie viel weniger wird Gott seine Menschenkinder vergessen. Gott hat alles bereit. Er wartet mit Sehnsucht auf uns. Und wir sollten Gott nicht länger warten lassen.

Kann auch eine Frau ihr Kind vergessen? Und wenn sie es vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen!
Jesaja 49,15




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de