Gedanken für den 08.02.2022
Dran bleiben - beharrlich sein
Die Ruhe eines Lebens ist nicht Faulheit und Nachlässigkeit, sondern die Kraft zur Beharrlichkeit. Vieles wird hektisch begonnen und frustriert beendet. Schnelle Begeisterung schlägt oft in ebenso schnelle Enttäuschung um. Hastig rennen Menschen los, unruhig jagen sie hin und her und sind dann tief erschöpft und innen leer. Die Schnecke geht zwar langsam, aber stetig und beharrlich ihren Weg. Sie kommt am Ende dahin, wohin mancher aufgeregte Angsthase nicht gelangt.
Jesus blieb in Ruhe seiner Berufung treu und ging beharrlich seinen Weg. Sein Lebensweg war von Anfang an angefochten und bedroht. Vom Kindermord in Bethlehem, über die Flucht nach Ägypten, bei der Versuchung in der Wüste bis hin zum Sterben am Kreuz war es ein Weg mit Hindernissen und Widrigkeiten. Aber Jesus blieb dran und ging beharrlich weiter bis zum Ziel.
"Springe herab vom Tempel, mach ein Zeichen, alle werden dir glauben!", hieß die Versuchung am Anfang. "Steige herab vom Kreuz, mach ein Zeichen, und alle werden dir zujubeln!", war die Versuchung am Ende. Das ganze Leben Jesu war angefochten durch die Verlockung, abzuweichen und abzugehen von dem Weg der Liebe und des Gehorsams. Aber er blieb dran und kam ans Ziel, und sein letztes Wort war die Erlösung: "Es ist vollbracht!"
Wir müssen nicht mit der Masse reisen und rasen, hetzen und hasten, gieren und ängsten. Wir müssen nicht im Wettlauf um den schnellsten Untergang mitlaufen. Wir müssen nicht zeit unseres Lebens keine Zeit haben und dabei die Ewigkeit verspielen. Wir wollen dran bleiben bei Jesus und seiner Liebe, wollen beharrlich und stetig seine Weisungen ausleben und ganz in Ruhe das Ziel erreichen.
Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig!
Matthäus 24,13
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de