Gedanken für den 03.02.2022
Auf welcher Brücke gehen wir?
Eine der bekanntesten Brücken ist die Seufzerbrücke in Venedig. Sie spannt sich vom Dogenpalast, dem Sitz von Regierung und Gericht, zum berüchtigten Gefängnis, wo die Urteile vollstreckt wurden. Wie viele Seufzer von Verurteilten hat die Brücke wohl gehört? Wie viele Angstschreie haben sie zittern lassen? Wieviel Entsetzen hat sie gesehen?
Ist nicht auch der Weg der Menschheit und der eines Lebens ein Weg über eine Seufzerbrücke, von der Verkündung bis zur Vollstreckung des Urteils? Spannt sich unser Leben nicht vom Urteil am Anfang: "Verflucht sei der Acker um deinetwillen! Du bist Erde und sollst wieder zu Erde werden!" (1.Mose 3,17.19) bis zur Vollstreckung am Ende: "Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht!" (Hebräer 9,27)? Und der Weg ist im Tiefsten ein Seufzen und Stöhnen, ein Fürchten und Entsetzen. Alle Menschen und "alle Kreatur sehnt sich und ängstigt sich immerdar!" (Römer 8,22). Alles sehnt sich nach Erlösung und schreit nach Befreiung. Und Gott hört das Seufzen und Sehnen. Er nimmt die Verurteilung der Menschen auf sich. An Jesus wird das Urteil vollstreckt. Und wir werden frei und begnadigt. Das Leben verwandelt sich vom Seufzen zum Jubeln, vom Klagen zum Loben. Die Seufzerbrücke verwandelt sich in die Golden Gate Brücke, die Brücke zum Goldenen Tor, die man in San Francisco bewundern kann. Jesus ist die Brücke zum Goldenen Tor, die uns in ein ganz neues Leben führt. Darum ging Jesus für uns über die Seufzerbrücke bis ins Gericht und Verderben, damit wir erlöst und begnadigt ein neues Leben beginnen können.
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Jesus Christus sind!
Römer 8,1
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de