Gedanken für den 30.01.2022

Nach oben schauen

Ein Schiffsjunge musste einmal im Sturm den Mast hinaufklettern. Die Wogen gingen hoch, und die Wellen trugen das Schiff bald nach oben in schwindelnde Höhen und bald hinab in abgründige Tiefen. Dem Schiffsjungen begann schwindelig zu werden, und er drohte herabzustürzen. Da rief ihm der Kapitän von unten zu: "Junge, sieh nach oben!" Der Schiffsjunge riss seinen entsetzten Blick von den tobenden Wellen los und richtete ihn nach oben. Und dieser Blick in den Himmel rettete ihn. Er konnte sicher nach oben klettern und seine Aufgabe erledigen.
Wenn die Tage der Trübsal unser Leben aufwühlen, wenn die Stürme des Lebens uns durcheinanderbringen und sich die Abgründe des Entsetzens vor uns auftun, fängt das Herz an zu zittern, und der Seele wird schwindelig vor Angst und Grauen. Wir geraten aus dem Gleichgewicht und drohen abzustürzen. Wenn wir unseren Blick von den Gefahren weg auf den Helfer richten, wenn wir im Gebet das Angesicht Gottes suchen und seine starke Hand im Glauben fassen, wird unser Herz ruhig, und wir bekommen Kraft und Geduld, um in den Stürmen unsere Aufgabe zu erledigen und die Tage zu bestehen.

Mein Herz hält dir vor dein Wort: Ihr sollt mein Antlitz suchen! Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz!
Psalm 27,8




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de