Gedanken für den 15.01.2022

Liebe und Macht

In eine solche Welt, die in ihrer Lust vergeht und sich durch ihre Gewalt zugrunde richtet, lässt Gott sich ein. Er kommt zur Welt, um sie aus diesem sinnlosen Untergehen zu befreien und mit ihr zu seinem Ziel zu kommen. Gott bindet seine Lust auf diese Welt und auf uns Menschen an seine glühende Liebe. Gott bindet seine göttliche Gewalt an seine maßlose Liebe und versöhnt die Macht über die Welt mit der Liebe zur Welt. Darum ist Jesus das Liebeswort Gottes und Machtwort zugleich an diese Welt. Jesu Macht ist seine Liebe, und seine Liebe ist die Macht, die im Leiden den Tod und das Böse überwindet. Das Blut Abels schreit nach Gerechtigkeit. Das Blut Jesu schreit nach Barmherzigkeit. In seinem Leiden und Sterben hält Jesus in Liebe an Gott fest, und in seiner Auferstehung wird Jesus der zweite Adam, der neue Mensch. Jesus stirbt wie Abel, und sein Blut tropft auf die Erde. Aber in seiner Auferstehung ist das Böse der Gewalt überwunden. Kain kann sich bekehren, und das Zeichen, das Gott an ihm machte, ist nun das Kreuz Jesu, unter dem wir neu und anders werden können. Die Passion der Liebe Jesu siegt über die Macht des Bösen im Menschen. Die Liebesmacht Jesu lädt uns ein zur Umkehr und Neugeburt, dass unsere Lust wieder Lust auf Gott und sein Leben, unsere Macht wieder Glaubensmacht und Lebenskraft werden.

Denn der Sünde Sold ist der Tod! Aber Gottes Gabe ist das ewige Leben!
Römer 6,23




Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"

© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage

2015

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Quelle: www.miriam-stiftung.de