Gedanken für den 06.01.2022
Eine Erscheinung
Es ist Sonntag zur besten Zeit. Die Gemeinde feiert Gottesdienst. Die Kirche ist mäßig besetzt. Der Pfarrer hält seine Predigt. Plötzlich bricht er ab, starrt oben in die Ecke des Kirchraumes. Alle sind hellwach. Was ist nun? Nach einer ganzen Weile fährt der Pfarrer fort. Hinterher bestürmen ihn die Mitarbeiter: "Herr Pfarrer, was war denn, dass Sie mitten in der Predigt unterbrachen?" - "Ach, nichts weiter, ich hatte eine Erscheinung." - "Was für eine Erscheinung?" - "Das möchte ich nicht sagen", wehrt der Pfarrer ab. Aber die Verantwortlichen wollen es nun wissen. Der Pfarrer vertröstet sie auf den nächsten Sonntag. In der Woche läuft es durch die Gemeinde: "Der Pfarrer hatte eine Erscheinung!"
Am folgenden Sonntag ist die Kirche übervoll. Alle sind gespannt. Schließlich rückt der Pfarrer mit der Sprache heraus: "Ich hatte eine Alterserscheinung, ich wusste nicht mehr weiter!"
Die Erscheinungen, dass wir stecken bleiben und nicht weiter wissen, kennen wir alle. Das ist menschlich und liebenswert. Aber es gibt auch Erscheinungen göttlicher Art, die uns weiterbringen, Neues zeigen und Wichtiges mitteilen. Die beste Erscheinung ist, dass Gott unter uns erschienen ist und sich uns bekannt gemacht hat. Da bleiben wir nicht stecken, sondern kommen in Bewegung.
Gott hat uns seine Liebe gezeigt durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, welcher dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat.
2.Timotheus 1,10
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben"
© 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage
2015
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de