Gedanken für den 26.12.2021

Einen Engel wünsch ich mir

Ein Engel kündigt die Geburt des Johannes an. Ein Engel eröffnet Maria, dass sie Jesus zur Welt bringen wird. Ein Engel erklärt dem Josef, was es mit dem Kind auf sich hat. Ein Engel überbringt den Hirten auf dem Felde die schönste Nachricht der Welt: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids." Ein Engel rät Josef zur Flucht nach Ägypten, um das Kind vor dem grausamen Zugriff des Herodes zu bewahren. Einen Engel, der offenbart und erklärt, einen Engel, der rät und führt, bewahrt und behütet - den wünsch ich mir. Werner Bergengruen beschreibt eine solche Erfahrung in seinem Engel-Gebet:
"Bruder Engel, jede Nacht, eh mich noch Dämonen fingen,
haben, Hüter, deine Schwingen Morgenröten angefacht.
Hast mich brüderlich getragen quer durch rotes Höllenland,
hast an schroffer Felsenwand Stufen mir herausgeschlagen,
Strick und Kugeln abgewehrt, Mauern meinem Gang gespalten,
und wie oft ich dich beschwert, immer mir die Treu gehalten,
unbedankt und ungegrüßt. Engel, sei du mein Geleit,
alle Straßen dämmern wüst. Engel, reiß mich aus der Zeit.
Engel, führ mich, wie es sei, einmal noch. Dann bist du frei.
Nimm von meiner Brust den Stein. Lass mich, Engel, nicht allein."

Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Psalm 34,8

Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus.
Apostelgeschichte 5,19




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de