Gedanken für den 28.11.2021
Ein kostbares Gut
Die Tiere hatten eine große Versammlung einberufen, weil sie beraten wollten, wie sie sich gegen den Raubbau der Menschen schützen konnten.
"Mir nehmen sie fast alles", sagte die Kuh, "die Milch, das Fleisch und selbst die Haut."
"Mir geht es auch nicht viel besser", sagte die Henne. "Mir nehmen sie die Eier weg, und schließlich muss ich in den Topf."
"Von mir nehmen sie das Fleisch und meine schöne Haut", sagte das Schwein.
"Und mir rauben sie die Freiheit, weil ich ihnen etwas vorsingen soll", sagten die Kanarienvögel.
Und so hatten alle etwas zu beklagen: die Hirsche, die Hasen, die Vögel und die Fische, die Wale und die Seehunde, die Leoparden und die Elefanten.
Als alle Gruppen ihre Klagen vorgetragen hatten, ließ sich die leise Stimme der Schnecke vernehmen:
"Was ich habe, würden mir die Menschen sofort wegnehmen, wenn sie könnten. Denn was ich habe, fehlt ihnen zu ihrem Wohlergehen am meisten: Ich habe Zeit!"
Der Mensch, von einer Frau geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht.
Hiob 14,1f
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de