Gedanken für den 26.11.2021

Das wirklich schmerzliche Warum

Ruf aus Stalingrad
Einer aber der Namenlosen
im Höllensturme von Stalingrad
schrieb seiner Mutter aus Tod
und Tosen
in Brand und Brüllen
auf blutigem Blatt:
"Mutter, warum
hast du mir nie
von Christus gesagt?"
Schwieg und fiel dann,
steinschwer, stumm.
Aber die Klage pocht.
Und die Frage fragt
durch Jahre fort
im Gang der Geschlechter,
knistert wie Irrlicht
im klüngelnden Buch,
schwelt im zornfeurigen Fluch,
hallt durch Dome,
zischelt am Tisch der Verächter ...
Vergilbter Brief?
Für nichts verpfändet
des Jünglings Stirn,
die zerrissen klafft?
Beweint nicht Blut,
das in Strömen verschwendet!
In einem hört alle,
die frühe vollendet!
Gebt Antwort,
die da Glauben schafft!
Antwort ist mehr
als des Marmors Ruhm.
Weh uns, wir bleiben stumm,
dass nochmals ein Enkel
wider die Ahnen klagt:
"Warum, warum
habt ihr uns nie von
Christus gesagt?"
(Wilhelm Horkel)

Weil wir denselben Geist des Glaubens haben, wie geschrieben steht: Ich glaube, darum rede ich!, so glauben wir auch, darum reden wir auch!
2.Korinther 4,13




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de