Gedanken für den 06.10.2021

Schönreden oder Gutsagen

In der Politik gibt es handfeste Probleme, aber sie werden schöngeredet. Eine Firma verliert durch Missmanagement Milliarden, aber die Verluste werden schöngeredet. Die Nationalmannschaft spielt grottenschlecht, aber die Leistung wird vom Trainer schöngeredet. Eine Ehe war von Anfang an eine Katastrophe, aber die beiden haben ihre Beziehung vor andern immer schöngeredet. In der Gemeinde gibt es seit Jahren hässlichen Streit und kleinliche Rechthaberei, aber nach außen hin wird alles schöngeredet. Wie viele Male vertuschen und verbergen, überspielen und übergehen wir ernsthafte Schäden, nur um den äußeren Schein zu wahren, reden schön, was überhaupt nicht schön ist?
Gott sieht unsere Probleme, durchschaut unser Versagen, erkennt unsere Störungen, weiß um alle Pleiten, und die Schäden und Katastrophen bleiben ihm nicht verborgen. Und Gott redet diese Dinge niemals schön und überdeckt sie auch nicht mit dem Mäntelchen des heilen Scheins. Nein, vor Gott darf alles aufgedeckt und ans Licht gebracht werden. Und dann redet Gott nicht schön, aber er sagt gut. Gutsagen ist die Übersetzung des Wortes segnen (lateinisch: benedicere). Wenn Gott uns segnet, sagt er damit: Es ist gut, ich bin euch gut, es gibt einen guten Weg und ein gutes Ziel, ich habe eine gute Absicht und gute Gedanken mit euch, ich mache alles gut!
Darum sollten auch wir die Dinge nicht schönreden, aber die Menschen mit all ihren notvollen Schwierigkeiten unter den Segen Gottes stellen!

Der Herr segne euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder. Ihr seid die Gesegneten des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Psalm 115,14f




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de