Gedanken für den 02.08.2021

Immer schneller?

"Du musst so schnell laufen, wie du kannst, wenn du bleiben willst, wo du bist. Willst du woanders hin, musst du mindestens doppelt so schnell laufen!" (Aus "Alice im Wunderland")

Immer schneller verändert sich fast alles. Neuerungen, eben noch als unglaublich bestaunt, sind rasch so alt wie die Zeitung von gestern. Menschen geraten unter Druck, Zeitdruck, Erfolgsdruck, Leistungsdruck, Konkurrenzdruck. Sie müssen immer besser und schneller werden, um bleiben zu können, wo sie sind. Ergebnisse werden gnadenlos optimiert, Verluste rigoros minimiert. Zwischen dieser hektischen Gier nach Mehr und dieser bedrückenden Angst vor dem Weniger werden Menschen aufgerieben, zu Arbeitskräften degradiert und nach Verwertbarkeit bewertet. Viele Menschen halten den Wettlauf nicht aus, fallen heraus und herunter, wenn sich das Karussell von Leistung, Produktion und Gewinn immer schneller dreht. Müdigkeit und Frust begleiten viele zur Arbeit, und manche werden an all der Hast und Hektik krank.
Da brauchen wir Beruhigung, ohne im Fleiß nachzulassen.
Da brauchen wir Gelassenheit, ohne lässig zu werden.
Da brauchen wir klare Ziele, um uns nicht nur immer schneller im Kreis zu drehen.
Da brauchen wir Prioritäten, damit wir uns nicht verzetteln. Wir brauchen einen Herrn, mit dem wir verlässlich rechnen können, um in all den raschen Veränderungen nicht unterzugehen. Wer mit Jesus lebt, lebt und handelt, betet und wagt, erwartet und hofft in seinem Tempo. Und das ist genau richtig bemessen.

Darum spricht Gott der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist. Wer glaubt, der beschleunigt nicht!
Jesaja 28,16




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de