Gedanken für den 16.07.2021

Folgenschwere Entscheidung

Als Sohn eines armen, versoffenen Schuhmachers in Georgien geboren, wurde Jossif Stalin zum mächtigsten und gefürchtetsten Mann der UdSSR. Seine Mutter hatte nur einen Wunsch und ein Gebet, dass ihr Sohn Priester werden möchte. Sie machte alles möglich, dass Jossif, der ein guter Schüler war, in Tiflis ins Priesterseminar aufgenommen wurde. Fünf Jahre hat Stalin dort die langen Gottesdienste, die strengen Regeln, den harten Unterricht, die kargen Mahlzeiten, die ewigen Verbote und zahlreichen Strafen kennen gelernt. Und er hat dann bewusst mit Gott gebrochen. Statt Jesus und seine Liebe nahm er sich Iwan den Schrecklichen und seine Grausamkeiten zum Vorbild. Von Iwan dem Schrecklichen lernte Stalin das Geheimnis der Macht: Wer das größte Maß an Grausamkeit am intelligentesten einsetzt, wird immer den Sieg davontragen. Die unvorstellbaren Gräueltaten faszinierten den jungen Stalin, so etwa dass Iwan dem Erbauer der Basiliuskathedrale nach deren Fertigstellung beide Augen ausstechen ließ, damit er niemals mehr für einen anderen eine solche Schönheit würde entwerfen können.
Diese Entscheidung gegen die Liebe und für die Grausamkeit und Macht kostete Millionen Menschen das Leben und richtete ein Meer von Blut und Tränen an. - Auch wir müssen uns entscheiden, wem wir folgen, wer unser Vorbild und was unsere Ziele sind. Und so wie wir jetzt die Weichen stellen, werden später dann die Züge fahren.

Und als Jesus vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.
Markus 2,14




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de