Gedanken für den 26.06.2021

Dankbarkeit

Auf einer Reise durch sein Land lernte ein König einen Schafhirten kennen, an dem er so viel Gefallen hatte, dass er ihn in seinen Palast mitnahm. Der Hirte beeindruckte durch sein Verhalten den König so sehr, dass er ihn bald zu seinem persönlichen Berater ernannte. Die Minister und andere Beamte wurden deshalb neidisch und hinterbrachten dem Herrscher das Gerücht, sein persönlicher Berater schmiede heimtückische Pläne gegen ihn. Als Grund dafür gaben sie an, er gehe täglich längere Zeit in eine abgeschiedene Kammer. Der König war über diese Rede verwundert und verlangte darum, in den Raum geführt zu werden. Die Kammer war fast leer, nur das alte, längst verstaubte Hirtenkleid hing an der Wand. Groß war jedoch das Erstaunen des Königs und groß auch seine Freude, als der frühere Hirte auf die Frage nach dem Gewand bescheiden antwortete, er komme jeden Tag eine Stunde hierher, betrachte das alte Kleid und führe sich vor Augen, wer er einmal gewesen sei und woher er komme. (Nach einer orientalischen Erzählung)

Wenn dich nun der Herr, dein Gott, in das Land bringen wird, von dem er deinen Vätern geschworen hat, es dir zu geben - große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser voller Güter, die du nicht gefüllt hast, und Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast - und wenn du nun isst und satt wirst, so hüte dich, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt hat.
5.Mose 6,10f




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de