Gedanken für den 30.04.2021

Das Glück mit dem kleinen Stich

"Hast du Geld, dann hast du nicht Käthen;
hast du die Frau, dann fehln die Moneten.
Hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer.
Etwas ist immer. Tröste dich.
Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und Gelten.
Dass einer alles hat: das ist selten!"
(Kurt Tucholsky)

Jeder kennt die Sehnsucht nach Mehr und die Unzufriedenheit mit dem Vorhandenen. Wir möchten alles: eine Beziehung und die Freiheit, gute Gesundheit und reichlich Geld, eine Arbeit, die Freude macht und Anerkennung findet. So entstehen die Klage über das Fehlende und der Neid auf andere. Dass einer alles hat, das ist selten.
Sollen wir uns damit bescheiden und trösten?
Ein Glück, dass es über Haben, Sein und Gelten, über Besitzen, Bewirken und Bedeuten noch eine andere Weise der Lebenserfüllung gibt!
Gott will uns in seiner Liebe wirklich alles geben, die ganze Fülle und die tiefste Stillung unserer Seele. Das ist das Glück ohne den kleinen Stich!

Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht ALLES schenken?
Römer 8,32




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de