Gedanken für den 03.03.2021
Vergebung ist besser als Vergeltung
Einst lebte ein König, dessen Land vom benachbarten König erobert worden war. Der besiegte König und seine Familie wurden gefangen genommen. Nur der Prinz entkam. Er wollte seine Familie befreien. - Am Tag der Hinrichtung seines Vaters stand er verkleidet unter den Schaulustigen und suchte verzweifelt einen Weg, um den Vater zu retten. Dieser sah den Sohn und sagte, als spräche er zu sich selbst: "Handele nicht übereilt. Groll kann nur durch Vergeben überwunden werden." - Nach dem Tod des Vaters wollte der Prinz Rache, ließ sich von dem verhassten Herrscher als Diener einstellen und gewann sein Vertrauen. - Als der König auf einer Jagd seinen Kopf in den Schoß des Jünglings bettete und einschlief, zog dieser seinen Dolch und setzte ihn an die Kehle des Schlafenden. Da erinnerte er sich der Worte seines Vaters und konnte den König nicht töten. Als dieser erwachte, erzählte er dem Prinzen, ihm habe geträumt, der Sohn des früheren benachbarten Königs habe ihn töten wollen. Da gab sich der Prinz zu erkennen und berichtete ihm von seinem Vorhaben und dessen Verhinderung. Der König war tief beeindruckt, bat den Prinzen um Verzeihung und setzte für ihn das ehemalige Königreich wieder instand. (Nach einer indischen Erzählung)
Sprich nicht: Ich will Böses vergelten! Harre des Herrn, der wird dir helfen!
Sprüche 20,22
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de