Gedanken für den 11.02.2021

Können Perlen traurig machen?

Ein Beduine verirrte sich in der Wüste. Tagelang irrte er umher, erlitt die glühende Hitze und nachts die klirrende Kälte. Völlig entkräftet drohte er zu verhungern, und die Todesangst packte den verzweifelten Mann. Da entdeckte er eine verlassene Lagerstätte, an der Kaufleute mit ihren Kamelen gerastet haben mussten. Mit letzter Kraft untersuchte er den Ort und fand ein kleines Ledersäckchen. Mit großer Hoffnung betastete und öffnete er den kleinen Beutel aus feinem Leder und hoffte, darin etwas Essbares, vielleicht Mandeln oder Nüsse zu finden. Doch dann erschrak er, denn er fand nur Perlen und war unendlich traurig.
(Nach einem arabischen Märchen)

Es gibt viele kostbare Perlen, die das Leben bereichern: Kultur und Bildung, gute Bücher und schöne Musik, Reichtum und Ehre, Erfolg und Ansehen, Reisen und Abenteuer, Haus und Garten, Natur und Technik. Aber an den Grenzen des Lebens, wenn wir am Verhungern und Verdursten sind an Leib und Seele, machen sie oft nur traurig. Dann brauchen wir Brot und Wasser des Lebens.

Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
Johannes 6,35




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de