Gedanken für den 26.01.2021

Fachlich und menschlich

Ein Abteilungsleiter sagt von seinem Direktor: "Fachlich ist er ein Ass, menschlich ist er ein Aas!"
Wir haben uns daran gewöhnt, bei Führungskräften in Politik, Wirtschaft und Kultur die fachliche Kompetenz von der menschlichen Stärke zu trennen. Und ehrlich gesagt, wäre uns doch bei einer schwierigen Operation ein fachlich guter Chirurg lieber als ein netter Mensch. Und in der Bank wäre eine sehr gute Beratung wichtiger als die charakterliche Qualität einer Bankkauffrau. Mit wem ein Vorstand einer Firma seine Abende und wie seine Nächte verbringt, wie er zu Hause lebt und seine Kinder versteht, interessiert niemanden - Hauptsache, er macht seinen Job besser als andere.
Und doch geht von Menschen, die im beruflichen und persönlichen Bereich gleichermaßen gut und kompetent sind, eine große Anziehung aus. Gerade wir Christen sollten als ganze Person und in allen Bereichen unseres Lebens, am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Freizeit und im Urlaub, immer als ganze Menschen von Christus geprägt und an ihm orientiert sein. Wir wollen unser Leben nicht aufspalten in verschiedene Bereiche, sondern in allen Feldern des Lebens Gottes Willen ausleben und uns als seine Leute erweisen. Denn genauso fragwürdig wäre ein anderes Urteil: "Menschlich ist er ein lieber, frommer Kerl, fachlich ist er ein Versager!" Versuchen wir in allem so gut wie möglich zu sein, ohne den Druck des Perfektionismus, aber mit der erlösten Freude daran, dass für Gott immer das Beste gut genug ist.

So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!
Matthäus 5,16




Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Quelle: www.miriam-stiftung.de